Kommunale Finanzverwaltung muss erneut Löcher stopfen

Die Stadt Augsburg hat bei ihrem Haushaltsplan für 2012 Lohnsteigerungen und damit verbundene Kosten in Höhe von 2% einzuplanen. Wie sich nun herausgestellt hat, deutlich zu gering in Anbetracht der Steigerung von 3,6%. Aufgrund der guten Konjunkturentwicklung im vergangenen Jahr und den Ende 2011 recht positiven Prognosen der Wirtschaftsweisen, hätte man durchaus abschätzen können, dass ab diesem Jahr wieder mit höheren Tarifabschlüssen zu rechnen ist. Dass die kommunale Verwaltung nun vor einem Haushaltsloch von rund 632.000€ steht, kommt also nicht überraschend. Hätte man sich vorausschauend darauf vorbereitet, müssten nicht jetzt Rücklagen dem aktuellen Haushalt als laufende Finanzmittel zugeführt werden.

Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, wie nicht mit seinen Angestellten und Mitarbeitern umgegangen werden sollte. Respektvoller Umgang mit diesen setzt insbesondere voraus, dass ein Arbeitgeber ordentliche Löhne und Gehälter bezahlt, so dass die Menschen in einer sicheren gesellschaftlichen Existenz leben können. Dazu gehören unter anderem regelmäßige und faire Tariferhöhungen. Wenn gleich mit fairen Erhöhungen kalkuliert würde, käme es nicht zu solchen unerwarteten Haushaltslöchern.
Der Vorgang zeigt daher deutlich, dass die jetzige Führung der Stadt Augsburg weder wirtschaftliche Kompetenz noch soziales Verständnis ihr Eigen nennen kann. Wir können für Augsburg nur hoffen, dass es in Zukunft gelingt, wirtschaftliche Vernunft und soziale Verantwortung in der Stadtregierung zusammen zu führen. Dies kann aber nur dann erzielt werden, wenn endlich die Bereitschaft Einzug im Augsburger Stadtrat hält nicht mehr nur über die Bürger, sondern auch mit ihnen zu sprechen. Offen, ehrlich und transparent!


Kommentare

2 Kommentare zu Kommunale Finanzverwaltung muss erneut Löcher stopfen

  1. Heiko schrieb am

    Der Fairness halber sollte man aber auch bedenken das ein großer Teil der Haushalte von Kommunen und Ländern aus Posten besteht, die sie gar nicht zu verantworten haben. Die Leistungen aus dem SGB II (ALG II/Grundsicherung) wären so ein Beispiel, das wohl in jedem kommunalen Haushalt einen großen Posten darstellt.

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