Die Piraten in Augsburg unterstützen die Forderung der IG Metall Augsburg nach zusätzlichen Mitteln aus dem Europäischen Sozialfond für die ehemaligen manroland Mitarbeiter.
Nach der Insolvenz der manroland wurden die entlassenen Mitarbeiter in eine Personen Transfer Gesellschaft (PTG) übernommen. Sinn der PTG ist es die Menschen durch Qualifizierungsmassnahmen wieder in Arbeit zu bringen. Allerdings ist diese PTG nur für die Dauer von 6 Monaten angelegt.
Dieses halbe Jahr ist in Kürze vorbei und noch immer haben zahlreiche Ehemalige von manroland keinen neuen Arbeitsplatz.
Die Piratenpartei Augsburg und die IG Metall fordert deshalb zusammen mit den Mitarbeitern der manroland websystems Seehofer und Zeil auf, endlich zu handeln. Gerade Seehofer hatte den Augsburgern vollmundig Bürgschaften in Aussicht gestellt.
Die Augsburger Piraten unterstützen diese Aktion der IG Metall und der Mitarbeiter der manroland websystems GmbH ausdrücklich und fordern Bürgermeister Gribl, zusammen mit Ministerpräsident Seehofer, sowie insbesondere Wirtschaftsminister Zeil auf, nun endlich zu Ihrem Wort zu stehen und sich für eine staatliche Unterstützung der Menschen aus der ehemaligen manroland AG in der PTG einzusetzen. Unabhängig davon sollte es für „Bayern als Fels der Stabilität“ (Zitat H. Zeil, siehe AZ vom 16.01.2012) kein Problem darstellen kurzfristig und unbürokratisch diesen Menschen zu helfen! Wir nehmen Sie beim Wort!
Mit den zusätzlichen Mitteln aus dem Europäischen Sozialfond will die IG Metall die Laufzeit der PTG verlängern und so die Chance der ehemaligen manroland MItarbeiter und Mitarbeiterinnen auf einen neuen Arbeitsplatz erheblich verbessern. Die Zeit arbeitet für die Menschen – Schwabens Wirtschaft boomt. Geben wir Ihnen diese Zeit.
Zur Geschichte:
Am 25.11.2011 musste die Fa. manroland AG Insolvenz anmelden. In der Folge wurde die Firma vom Insolvenzverwalter Schneider Geiwitz & Partner vorübergehend bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens verwaltet.
Am 23.01.2012 erhielten weit über 700 Menschen in Augsburg Ihre Kündigung und mussten Ihren Arbeitsplatz aufgeben (insgesamt wurden an den 3 Standorten, Augsburg, Offenbach und Plauen, rund 2500 Stellen bei manroland abgebaut). Es gab immerhin ein Angebot in die PTG (PersonenTransferGesellschaft) zu wechseln, die den Menschen für ein halbes Jahr Qualifizierungsmaßnahmen und professionelle Hilfe bei der Stellensuche bieten soll, ausserdem wird diese Zeit nicht zur Arbeitslosenzeit gezählt.
Finanziert ist dieses halbe Jahr in der PTG durch Geld, das die bisherigen Eigentümer der manroland (MAN und ACP, eine Tochter der Allianz) auf Druck der IG Metall und den Mitarbeitern der manroland AG mittels Demos und entsprechender Öffentlichkeitsarbeit gezahlt haben.
Zwischenzeitlich wurde das Werk Augsburg von der Possehl-Gruppe aus Lübek übernommen und das Werk in Offenbach vom britischen Mischkonzern Langley Holdings. Der Standort Plauen wird noch vom Insolvenzverwalter verwaltet, da sich bisher noch kein Käufer gefunden hat. Der Unternehmensteil Industrieservice wurde ebenfalls verkauft und ist in neuen Händen.
Wirtschaftsminister Zeil (FDP) lehnte Staatshilfen für die manroland AG beim Krisengipfel am 18.11.2011 mit der Begründung ab, dass erst die Alteigentümer in der Verantwortung stünden. Allerdings hatte Ministerpräsident Seehofer (CSU) dem Augsburgerer Oberbürgermeister Gribl (CSU) für den Fall, dass ein Investor bei manroland einsteigt, Bürgschaften des Staates in Aussicht gestellt. (Quelle: AZ vom 28.11.2011).
Zwischenzeitlich sind die Standorte Augsburg und Offenbach in neuen Händen und viele ehemalige Mitarbeiter in der PTG. Jedoch wird die Zeit knapp und es ist offensichtlich, dass die ehemaligen Mitarbeiter der manroland AG nicht innerhalb diesem Zeitrahmen von einem halben Jahr in eine neue Arbeit vermittelt weden können.
Es ist nun Zeit für die Politik zu handeln und vor Allem zu helfen – nicht nur zu reden!
Die IG Metall Augsburg, zusammen mit den Betriebsräten und Vertrauensleuten der manroland web systems GmbH sammeln aktuell Unterschriften bei den verbliebenen Mitarbeitern im Werk Augsburg. Damit soll das Bundesministerium für Arbeit und Soziales aufgefordert werden, zusätzliche Mittel für die PTG aus dem Europäischen Sozialfond (ESF) zu beantragen, damit den noch verbliebenen Menschen in der PTG zusätzliche Zeit zur Vermittlung in qualifizierte Arbeit bleibt.
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